GEDANKENGÄNGE

Die neue Morgenroutine

November 2020

Wir haben Mitte November. Ganz automatisch, wie jedes Jahr, stelle ich mich darauf ein, dass dieser Monat trist und grau sein wird. Es wird viel regnen, ich werde mich von sonnigen Herbsttage verabschieden, denn der Winter steht kurz vor der Tür. Dachte ich zumindest. Dieses Jahr überrascht der November mit Sonnenschein, bunten Herbstblättern und milden Temperaturen. Die Tage, an denen es diesen Monat grau zu sein scheint, stören mich nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich in den vergangenen Monaten sehr zu schätzen gelernt habe, welchen Bewegungsfreiraum und Möglichkeiten wir normalerweise in unserem alltäglichen Leben haben. Seitdem die Pandemie auch bei uns ausgebrochen ist, genieße ich jeden Tag, wie er ist.

Im Moment bedeutet der erneute Lockdown Light für viele von uns, wieder viel Zeit zuhause zu verbringen. Ich bin davon nicht ausgenommen. Job und Studium also wieder im Home-Office. Vor der Pandemie war mir gar nicht klar, wie wichtig der Weg zur Arbeit oder zur Uni für mich morgens eigentlich ist. Mein Arbeitsweg scheint mich sowohl körperlich als auch mental in Schwung zu bringen. Und das, obwohl er gerade einmal 15 Minuten dauert. Selbst, wenn ich versuche mit Schwung aus dem Bett zu kommen, gelingt es mir ohne Morgen-Spaziergang nur schwer, mich fit an den Schreibtisch zu setzen, um produktiv loslegen zu können.

Ich gehe sehr gerne spazieren und deswegen habe ich mir für November vorgenommen, jeden Morgen eine Runde „um den Block“ zu gehen. Mein persönlicher Lockdown Light Arbeitsweg also. Fake it, till you make it heißt es doch so schön! Ich kann es nur empfehlen. Heute Morgen hat zum ersten Mal nicht die Sonne geschienen und ich bin stattdessen klatschnass nach Hause gekommen. Aber wen stört es schon, wenn mein Haar zerzaust ist und ich mich anschließend wieder in meine Jogginghose schmeiße. Gut durchgepustet war ich auf jeden Fall!

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