Wir haben Mitte November. Ganz automatisch, wie jedes Jahr,
stelle ich mich darauf ein, dass dieser Monat trist und grau sein wird. Es wird
viel regnen, ich werde mich von sonnigen Herbsttage verabschieden, denn der
Winter steht kurz vor der Tür. Dachte ich zumindest. Dieses Jahr überrascht der
November mit Sonnenschein, bunten Herbstblättern und milden Temperaturen. Die
Tage, an denen es diesen Monat grau zu sein scheint, stören mich nicht. Vielleicht
liegt es daran, dass ich in den vergangenen Monaten sehr zu schätzen gelernt
habe, welchen Bewegungsfreiraum und Möglichkeiten wir normalerweise in unserem
alltäglichen Leben haben. Seitdem die Pandemie auch bei uns ausgebrochen ist, genieße
ich jeden Tag, wie er ist.
Im Moment bedeutet der erneute Lockdown Light für viele von
uns, wieder viel Zeit zuhause zu verbringen. Ich bin davon nicht ausgenommen. Job
und Studium also wieder im Home-Office. Vor der Pandemie war mir gar nicht
klar, wie wichtig der Weg zur Arbeit oder zur Uni für mich morgens eigentlich
ist. Mein Arbeitsweg scheint mich sowohl körperlich als auch mental in Schwung
zu bringen. Und das, obwohl er gerade einmal 15 Minuten dauert. Selbst, wenn
ich versuche mit Schwung aus dem Bett zu kommen, gelingt es mir ohne Morgen-Spaziergang
nur schwer, mich fit an den Schreibtisch zu setzen, um produktiv loslegen zu
können.
Ich gehe sehr gerne spazieren und deswegen habe ich mir für November
vorgenommen, jeden Morgen eine Runde „um den Block“ zu gehen. Mein persönlicher
Lockdown Light Arbeitsweg also. Fake it, till you make it heißt es doch so
schön! Ich kann es nur empfehlen. Heute Morgen hat zum ersten Mal nicht die Sonne
geschienen und ich bin stattdessen klatschnass nach Hause gekommen. Aber wen
stört es schon, wenn mein Haar zerzaust ist und ich mich anschließend wieder in
meine Jogginghose schmeiße. Gut durchgepustet war ich auf jeden Fall!